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Was ist ein Fertighaus?
Ein Fertighaus ist ein Haus, dessen Dach, Wand- und Deckenteile werkseitig vorgefertigt an die Baustelle geliefert werden. Dort findet die Endmontage nach dem Baukastenprinzip statt. Holz ist hierfür der meistgenutzte Rohstoff. Damit erfolgt der Bau nachhaltig und umweltfreundlich. Als Fundament dient entweder ein Keller oder eine Bodenplatte.
Meistens sind Fertighäuser standardisiert. Trotzdem können Bauherren individuelle Wünsche und Ideen in die Planung mit einfließen lassen. Es steht eine Vielzahl an Haustypen, Grundrissen und Materialien zur Auswahl. Einen authentischen Eindruck vom möglichen neuen Eigenheim bieten Musterhaussiedlungen. Dort können die Fertighäuser persönlich in Augenschein genommen werden.
Welche Ausbaustufen gibt es bei Fertighäusern?
Wer handwerklich geschickt ist und gern selbst Hand anlegt, kann auch beim Erwerb eines Fertighauses bares Geld sparen. Fertighäuser werden in unterschiedlichen Ausbaustufen ausgeliefert. Je höher der Eigenanteil, den ein Bauherr einbringt, desto geringer fällt der Hauspreis aus.
Häufig finden sich die folgenden drei Ausbaustufen.
Schlüsselfertiges Fertighaus
„Schlüsselfertig“ bedeutet nicht unbedingt, dass die Familie direkt einziehen kann. Manchmal müssen noch Maler- und Tapezierarbeiten erledigt oder Fliesen verlegt werden. Die Leistungsbeschreibung im Vertrag gibt Auskunft darüber, wie das Haus letztendlich übergeben wird. Der Begriff „schlüsselfertig“ ist rechtlich nicht definiert. Darum gibt es von Anbieter zu Anbieter teilweise erhebliche Unterschiede. „Bezugsfertig“ geht einen Schritt weiter und bedeutet, dass ein Einzug tatsächlich möglich ist.
Ausbauhaus
Bei einem Ausbauhaus wird ein wärmegedämmter, witterungsbeständiger Rohbau mit Außenputz, Dach, Fenstern und Türen ausgeliefert, bei dem der Bauherr den Innenausbau einschließlich des Einziehens der nichttragenden Innenwände in Eigenregie übernimmt. Zwar sind Leerrohre für elektrische Leitungen vorhanden und auch für die Leitungszuführungen für Strom, Gas und Wasser bis zum Haus ist gesorgt. Das Installieren der zukünftigen Hauselektrik und der Sanitäranlagen, die Bodenbeläge, Tapezier- und Malerarbeiten übernimmt der Bauherr selbst. Attraktiv bei einem Ausbauhaus ist der günstigere Preis. Allerdings sind hierbei ein handwerkliches Können und Knowhow gefragt. Auch die Zeit, die in den Ausbau fließt, sollte nicht unterschätzt werden.
Bausatzhaus
Bei der geringstmöglichen Ausbaustufe setzen die Bauherren die Baumaterialien selbst auf der Baustelle zusammen. Es gibt nicht viele Hersteller, die Fertighäuser als Bausatz anbieten. Die meisten müssen durch professionelle Kräfte montiert werden.
Wie viele Fertighäuser gibt es in Deutschland?
In Deutschland wurde im ersten Halbjahr 2022 jeder fünfte Neubau als Fertighaus errichtet. Besonders beliebt ist diese Bauweise mit 37,9% in Baden-Württemberg. Schlusslicht unter den 16 Bundesländern ist Hamburg, wo nur 5,4% der Neubauten als Fertighäuser entstehen.
Screenshot, Quelle: Statista
Vor- und Nachteile Fertighaus
Jede Bauweise hat gewisse Vor- und Nachteile. Im Folgenden beleuchten wir, welche Plus- und Minuspunkte ein Fertighaus gegenüber einem Massivhaus mit sich bringt.
Vorteile beim Fertighaus: Schnell ins eigene Heim einziehen
Fertighäuser punkten mit kurzen Bauzeiten. Sind Keller beziehungsweise Bodenplatte fertig, lässt sich das eigentliche Gebäude in wenigen Tagen errichten. Möglich ist das durch vorgefertigte Bauteile, die nur noch montiert werden müssen. Von der Planung bis zur Schlüsselübergabe dauert es in der Regel nur fünf bis neun Monate. Das neue Eigenheim ist also sehr schnell bezugsfertig.
Aber ein Fertighaus bietet noch weitaus mehr Vorteile gegenüber einem Massivhaus:
- Unabhängig von Wind und Wetter bauen: Die Montage von Fertighäusern ist weitgehend witterungsunabhängig. Der Bau ist auch in kälteren Monaten problemlos möglich.
- Von niedrigen Baukosten profitieren: Ein Fertighaus ist deutlich günstiger als ein Massivhaus. Das ist der industriellen Vorfertigung der einzelnen Elemente und dem hohen Grad der Standardisierung zu verdanken. Bauherren profitieren zusätzlich davon, dass die Baukosten im Bauvertrag festgeschrieben sind.
- Durchdachte Haustechnik nutzen: Fertighäuser sind mit einer durchdachten, aufeinander abgestimmten Haustechnik ausgerüstet. Das hält die Energiekosten gering und sorgt dafür, dass im Alltag alles perfekt miteinander harmoniert und funktioniert.
- Energie sparen: Moderne Fertighäuser zeichnen sich durch optimale Dämmeigenschaften aus. Ein energiesparendes KfW-Effizienzhaus lässt sich ebenso verwirklichen wie ein Passivhaus oder Niedrigenergiehaus. Das ist möglich durch ein Zusammenwirken von effizienter Wärmedämmung, mehrfach verglasten Fenstern und aktuellen Heizsystemen. Für die Effizienzhaus Standards 70, 55 und 40 gibt es zinsgünstige Darlehen beziehungsweise Tilgungszuschüsse. Es lohnt sich, die Fördermöglichkeiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau genau zu studieren.
- Rundum-Sorglos-Paket genießen: Bauherren von Fertighäusern steht ein konkreter Ansprechpartner zur Seite, der das gesamte Bauvorhaben von Anfang bis Ende begleitet. Dieser kümmert sich um die Kommunikation mit Behörden und Ämtern und unterstützt bei der Suche nach dem idealen Baugrundstück und den Formalitäten für die Baufinanzierung.
- Ausbaustufen nach Wunsch anpassen: Fertighäuser gibt es in unterschiedlichen Ausbaustufen. Bauherren, die ihr Fertighaus durch Eigenleistungen stärker individualisieren oder Geld sparen möchten, können sich für ein Ausbauhaus entscheiden. Das Fertighaus kann auf Wunsch aber auch schlüsselfertig geliefert werden.
- Auf Qualität setzen: Bedingt durch die industrielle Vorfertigung sind Fertighäuser qualitativ hochwertig gebaut.
Nachteile beim Fertighaus: Niedrigerer Wiederverkaufswert
Es kann sein, dass für ein Haus in Fertigbauweise ein geringerer Wiederverkaufswert erzielt wird als für einen Massivbau. Allerdings richtet sich der Preis für eine Gebrauchtimmobilie auch danach, wie pfleglich die Vorbesitzer damit umgegangen sind.
Zu den weiteren Nachteilen gehören:
- Weniger individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: Fertighäuser gibt es zwar in vielen verschiedenen Stilen, Formen und Größen. Trotzdem gibt es Einschränkungen, was die Gestaltung und die Auswahl der Materialien betrifft. Fließen persönliche Gestaltungswünsche bei der Planung des Fertighauses mit ein, ist zudem mit höheren Kosten zu rechnen.
- Herausforderung Luftdichtigkeit: Die Wärmedämmung in den Zwischenwänden muss vor Feuchtigkeit bewahrt werden. Durch sorgfältiges und präzises Arbeiten lässt sich dieses Problem allerdings gut lösen.
- Geringe Wärmespeicherfähigkeit der Wände: Im Sommer führt das dazu, dass es in den Räumen schneller warm wird. Im Winter kühlen die Räume schneller ab, als es bei einem Massivhaus der Fall ist.
- Weniger Schallschutz: Holz überträgt Schall besser als Stein. Das bedeutet, Fertighäuser sind hellhöriger als Häuser in Massivbauweise. Durch Schallschutzmaßnahmen lässt sich dem entgegenwirken.
- Nur bedingt geeignet für Überschwemmungsgebiete: Wer in überschwemmungsgefährdeten Regionen baut, muss mit Hochwasser rechnen. Durch eindringende Feuchtigkeit kann es zu Schimmelbildung und Beschädigungen kommen.
Fertighäuser: Preise und Kosten
Der Preis für das Fertighaus gehört zu den größten Posten des Bauprojektes. Wie hoch der Gesamtpreis ausfällt, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen:
- Fertighaus: Der Preis des Gebäudes richtet sich nach der Größe des Hauses und dem Quadratmeterpreis. Je mehr Wohnfläche, desto höher die Investition. Oft wird pauschal mit 2.500 Euro pro Quadratmeter kalkuliert. Üblicherweise liegt der Quadratmeterpreis für das Gebäude oberhalb von Keller beziehungsweise Bodenplatte bei schlüsselfertiger Auslieferung bei circa 2.300 bis 2.500 Euro.
- Grundstückspreis: In gefragten Wohngegenden kann sich der Preis für ein Grundstück auf mehrere Tausend Euro pro Quadratmeter belaufen. Deutlich günstiger sind Baugrundstücke für Fertighäuser in ländlichen Gegenden. Dazu sind Grundstückskaufnebenkosten zu berücksichtigen. Für die Grunderwerbsteuer fallen – abhängig vom Bundesland – zwischen 3,5 Prozent und 6,5 Prozent der Kaufsumme zusätzlich an. Dazu kommen der Notar und das Grundbuchamt mit ungefähr 2 Prozent der Kaufsumme und möglicherweise eine Maklercourtage.
- Keller: Ein Keller bietet zusätzlichen Stauraum. Ausgebaut kann er sogar zusätzlich als Wohnung genutzt werden. Die Kosten hängen von der Beschaffenheit des Bodens und der Grundfläche des Hauses ab. Soll das Fertighaus mit einem Nutzkeller ausgestattet werden, bewegen sich die Preise zwischen 500 und 1.000 Euro pro Quadratmeter. Für einen Wohnkeller liegt die Investition mit rund 750 Euro bis 1.500 Euro pro Quadratmeter etwas höher.
- Bodenplatte: Fällt die Entscheidung auf eine Bodenplatte, belaufen sich die Kosten auf ungefähr 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter.
- Baunebenkosten: Vor Baubeginn fallen ebenfalls bestimmte Kosten an. Möglicherweise muss eine Baugenehmigung eingeholt werden. Für die Bauvorbereitung kann es nötig sein, einen Statiker oder Gutachter zu involvieren. Auch die Einrichtung und Vorbereitung der Baustelle ist mit Kosten verbunden. Dazu kommen Versicherungen. Manchmal muss das Grundstück zunächst mit Strom, Wasser und Abwasser erschlossen werden. Insgesamt machen die Baunebenkosten bis zu 20 Prozent der Bausumme aus.
- Außenanlage: Der Bau von Einfahrt und Zugangsstraße, das Anlegen eines Gartens, einer Terrasse oder einer Garage wird mit 5 bis 10 Prozent der Bausumme kalkuliert.
- Sonstige Kosten: Hierunter fallen Kosten für die Einrichtung, den Umzug und weitere Versicherungen.
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FAQ: Häufige Fragen
In diesem Abschnitt finden Sie Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um Fertighäuser.
Wie lange hält ein Fertighaus?
Ein qualitativ hochwertig gebautes aktuelles Fertighaus steht einem Massivhaus in Bezug auf seine Lebensdauer in nichts nach. Die geschätzte Lebensdauer beträgt 70 bis 100 Jahre.
Was heißt „schlüsselfertig“ bei einem Fertighaus?
Dieser Begriff ist rechtlich nicht definiert. Darum ist nicht eindeutig geregelt, was darunter zu verstehen ist. In einem schlüsselfertigen Haus sind möglicherweise noch Malerarbeiten zu erledigen. Die Bodenbeläge fehlen möglicherweise noch, und auch die Einbauküche muss eventuell noch montiert werden. Der Fertigstellungsgrad lässt sich anhand der Baubeschreibung zum Bauvertrag feststellen.
Was bedeutet „bezugsfertig“?
Wird ein „bezugsfertigen Hauses“ in Aussicht gestellt, muss dieses bei Fertigstellung bewohnbar sein. „Bezugsfertig“ entspricht somit einer höheren Fertigstellungsstufe als „schlüsselfertig“.
Was ist besser, ein Keller oder eine Bodenplatte?
Ein Keller ist sinnvoll, wenn es viele Dinge zu verstauen gibt, die andernfalls im Haus untergebracht werden müssen. Für Familien kann sich der Keller aus Ausbaureserve zum Wohnraum lohnen, etwa, wenn die Kinder älter werden und mehr Platz beziehungsweise ihr eigenes Reich benötigen.